
Die Geschichte Dubrovniks
1. Februar 2023.Die Geschichte Dubrovniks, die sich über mehr als tausend Jahre erstreckt, ist eine Geschichte voller Wendungen, die von großen Dingen erzählt, die entstehen, wenn Intelligenz im Dienst der Liebe zur Freiheit steht.
Vom Fels zur steinernen Stadt
Dubrovnik wird meist als mittelalterliche Stadt beschrieben. Das meiste, was wir heute sehen, wurde zur damaligen Zeit errichtet, jedoch sind die ersten Spuren von Siedlungen viel älter.
Lange Zeit wurde angenommen, dass Dubrovnik im 7. Jahrhundert von Flüchtlingen aus der römischen Stadt Epidaurum (dem heutigen Cavtat) gegründet wurde, die vor dem Ansturm der Slawen flohen. Jedoch deuten Entdeckungen aus den 1980er Jahren, als die Überreste einer byzantinischen Basilika unter der heutigen Kathedrale gefunden wurden, darauf hin, dass Dubrovnik zu dieser Zeit bereits eine Gemeinde war, die groß genug war, um eine eigene Kirche zu errichten.
In den folgenden Jahrhunderten überlebte Dubrovnik als kleine befestigte Siedlung auf den Felsen, die in seinen späteren Namen einfloss. In der Sprache der Zuwanderer lautet das Wort für Felsen laus. Im Laufe der Jahrhunderte wurde hieraus raus, nämlich die dort damals lebenden Ragusaner, und aus dem kleinen laus wurde ein großes Respublica Ragusina.
Aus Intelligenz stammender Erfolg
In den folgenden Jahrhunderten waren die Einwohner von Ragusa voller Unternehmergeist und arbeiteten hingebungsvoll daran, ihr Handelsnetz und ihre Handelsrouten zwischen dem Hinterland und dem Mittelmeer auszubauen. In jenen frühesten Zeiten stand Dubrovnik unter der Herrschaft von Byzanz, worauf es dann 150 Jahren der Republik Venedig angehörte.
Der Moment, in dem die Serenissima ihre dalmatinischen Gebiete (einschließlich Dubrovnik) verloren und sie Ludwig I. gehörten. Dubrovnik sah unter der Herrschaft von Ludwig von Anjou eine Chance, seine Unabhängigkeit unter der ungarischen Krone auszuhandeln. Theoretisch blieb Dubrovnik Teil des Königreichs, erkannte den König an und zahlte Tribut, tatsächlich genoss es jedoch einen umfassenden autonomischen Status, wählte seine eigene Regierung und lenkte sein eigenes Schicksal. Im Jahr 1358 wurde Dubrovnik zur Republik Dubrovnik, Respublica Ragusina, einem Adelsstaat, der 450 Jahre lang bestehen sollte.
Hier zählte erneut Diplomatie
Im nachfolgenden Jahrhundert unternahm Dubrovnik erneut ein ähnliches und geniales diplomatisches Manöver. Zu dieser Zeit breitete sich das Osmanische Reich wie ein Lauffeuer über ganz Europa aus. Seine Streitkräfte rückten rasch in Richtung der Grenzen der Republik vor. Mit dem Bewusstsein, dass jede bewaffnete Schlacht von vornherein verloren wäre, begannen die Einwohner von Dubrovnik ihre Verhandlungen.
Mit der Zusage, den Sultanen einen jährlichen Tribut zu zahlen, sicherte sich Dubrovnik nicht nur seinen Schutz, sondern auch Handelsprivilegien innerhalb des Reiches. Auf diese Weise wirkte Dubrovnik als Handelsvermittler zwischen Ost und West und bewahrte sich gleichzeitig das, was ihm am wichtigsten war: seine Freiheit.
Goldenes Zeitalter und große Errungenschaften
Während des Goldenen Zeitalters, vom 15. bis zum frühen 17. Jahrhundert, galt Dubrovnik als ein mächtiger Ort. Seine Handelsflotte war eine der stärksten im Mittelmeerraum und verfügte über rund 200 Schiffe, die über die Adria hinaus bis nach Nordafrika und England segelten. Sein Netz an Konsulaten umfasste mehr als 50 Stellen. Die Altstadt wurde vollständig befestigt und es wurden Straßen und Häuser aus Stein gebaut; das Wasser floss aus den Stadtbrunnen und es gab zudem eine Kanalisation. Darüber hinaus gab es eine Apotheke, ein Kinderheim, eine öffentliche Schule, medizinische Versorgung und epidemiologische Maßnahmen, einschließlich Quarantäne. Im 17. Jahrhundert lebten fast 6.000 Menschen innerhalb der Stadtmauern.
Der Anfang vom Ende
Das tragischste Ereignis in der Geschichte Dubrovniks ereignete sich im Jahr 1667: Ein verheerendes Erdbeben. Nach mehreren Tagen voller Erdbeben, Bränden und Plünderungen lag die Stadt in Trümmern und trauerte um ihre Toten, die fast die Hälfte der Bevölkerung ausmachten.
Wenngleich die Regierung schnell wiederhergestellt wurde und mit dem Wiederaufbau begonnen wurde, begann mit dem verheerenden Erdbeben dennoch der Untergang der Republik. Trotz einer weiteren wichtigen Zeit im 18. Jahrhundert marschierten Napoleons Truppen 1806 in die Stadt ein und die Republik wurde zwei Jahre später im Jahr 1808 aufgelöst.
Obwohl es den Einwohnern von Dubrovnik mittlerweile an Antrieb und Ressourcen mangelt, gaben sie ihren Traum von der Wiederherstellung ihres Staates bis zum letzten Moment nicht auf. In einem letzten Versuch im Jahr 1814 wandten sie sich erneut an das Osmanische Reich, wohin sie Đivo Natali schickten, um dort um Hilfe zu bitten. Doch die Herrschaft des Osmanischen Reiches neigte sich bereits dem Ende zu und Europa wollte ungeduldig neue Grenzen errichten. Als Dubrovnik 1815 auf dem Wiener Kongress offiziell Teil der Habsburgermonarchie wurde, erschien dies wie das Ende der bis dahin gekannten Welt. Oder wie Đivo Natali damals sagte: „Tutto e finito.“ Es ist vorbei.
Heute wissen wir jedoch, dass es nicht vorbei war. Die Geschichte Dubrovniks ging weiter, und heute noch verpflichtet uns diese Geschichte, sie zu achten, zu schätzen und fortzuführen.